PathoPic – image database / PathoPic ID 10102 - Lymphknoten mit Lymphangioleiomyomatose

de
Diagnose
Lymphknoten mit Lymphangioleiomyomatose
Diagnose Gruppe
Präneoplasie/ Atypie/ Dignität?
Topographie
Lymphknoten, retroperitoneal
Topographie Gruppe
Lymphatische Gewebe, KM, Milz
Beschreibung
Im Bereich der Lymphknotenkapsel anastomosierende Stränge von zytologisch blanden Spindelzellen mit klarem Zytoplasma umgeben von schlitzförmigen endothelausgekleideten Lymphgefässen. Dazwischen Areale mit hyalinisiertem Bindegewebe. Unten Anteile des Lymphknotens.
Zusatzbefund
Zahlreiche retroperitoneale Lymphknoten mit Lymphangioleiomyomatose: Kräftige und diffuse Positivität für NKI-C3 und glattmuskuläres Aktin, fokal für Desmin. Negativität für HMB-45, Melan A, Tyrosinase, S-100. Lymphspalten positiv für D2-40.
PECom des retroperitonealen Weichteilgewebes (siehe übrige Bilder des Falls). Positiv für HMB-45 und NKI-C3.
Seröses Ovarialkarzinom pT3a, pN0 (0/50), G3, L0, V0.
Klinik
Seröses Ovarialkarzinom. Hysterektomie, Adnexektomie, Lymphadenektomie und Peritonealbiopsien. Der abgebildete Lymphknoten stammt von paraaortal. Auf Nachfrage: keine tuberöse Sklerose oder Pneumopathie bekannt.
Kommentar
Das PECom und die Lymphangioleiomyomatose waren ein Zufallsbefund im Rahmen einer Operation bei serösem Ovarialkarzinom. Im interiliakalen Weichteilgewebe fanden sich mehrere Bröckel eines teils klarzelligen Tumors mit ausgeprägten Kernatypien und teils mehrkernigen Tumorzellen. In das Tumorgewebe eingebettet lymphozytäre Entzündungsinfiltrate. Zunächst vermuteten wir, dass es sich um eine Labormetastase handeln könnte, da im übrigen eingesandten Material keine ähnlichen Fragmente vorhanden waren. Immunhistochemisch zeigte das vorliegende Gewebe jedoch eine kräftige diffuse Positivität für den melanozytären Marker HMB-45 und fokal eine Positivität für NKI-C3. Die atypischen Zellen waren negativ für den panleukozytären Marker CD45, welcher lediglich das reaktive Entzündungsinfiltrat anfärbte. Aufgrund der Positivität für den melanozytären Marker und die klarzellige Morphologie kann hier die Diagnose eines PEComs gestellt werden. PECome können im retroperitonealen Weichteilgewebe seltenerweise auftreteten und sind dann gelegentlich wie im vorliegenden Fall mit einer Lymphangioleiomyomatose assoziiert. Das biologische Verhalten von PEComen ist aufgrund histologischer Merkmale schwierig voraussehbar. Im vorliegenden Fall finden sich eine hohe Zellularität, ausgeprägte Zellatypien und eine Mitose. Dies sind Faktoren, die auf ein malignes Verhalten der vorliegenden Läsion hinweisen könnten. Der Tumor wurde jedoch nicht vollständig entfernt.
Literatur: Am J Surg Pathol. 2005 Dec;29(12):1558-75. Perivascular epithelioid cell neoplasms of soft tissue and gynecologic origin: a clinicopathologic study of 26 cases and review of the literature. Folpe AL, Mentzel T, Lehr HA, Fisher C, Balzer BL, Weiss SW. PMID: 16327428
Int J Gynecol Pathol. 2008 Jan;27(1):86-90. "Malignant" uterine perivascular epithelioid cell tumor, pelvic lymph node lymphangioleiomyomatosis, and gynecological pecomatosis in a patient with tuberous sclerosis: a case report and review of the literature. Liang SX, Pearl M, Liu J, Hwang S, Tornos C. PMID: 18156981
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Bilder Typ
Histologie
Vergrösserung
100
Alter
55
Geschlecht
unbekannt
Datum
Ersteintrag: 15.12.2008
Update: 06.05.2009