Diagnose
Massive metastatische Verkalkungen der Lunge
Diagnose Gruppe
Systemerkrankung/Immunpathologie
Topographie Gruppe
Lunge, Mediastinum mit Thymus
Beschreibung
Massive, basal betonte, Verkalkungen der Alveolarsepten.
Klinik
Status 12 Jahre nach Nierentransplantation. Tertiärer Hyperparathyreoidismus. St.n. Parathyreoidektomie vor 12 Jahren. Tuffsteinlunge (Bimssteinlunge) mit schwerer restriktiver Ventilationsstörung.
Kommentar
Pulmonale Verkalkungen sind ein häufiger Thoraxbefund. Sie finden sich bei pulmonalen und nicht-pulmonalen Erkrankungen. Grundsätzlich wird zwischen Verkalkungen vom „dystrophen”, vom „benigne metastatischen” und vom „malignen Typ” unterschieden.
Die Verkalkungen vom dystrophen Typ sind am häufigsten und basieren auf Ablagerungen in pathologisch verändertem, meist nekrotischem Gewebe z.B. nach Infektionen. Die benignen metastatischen Verkalkungen haben ihre Ursache in Störungen des Kalzium-Phosphat-Stoffwechsels, die zum Einbau von Kalziumsalzen in gesundes Gewebe führen. Maligne Verkalkungen dagegen entstehen durch die Fähigkeit maligner Tumorzellen, Kalziumsalze zu metabolisieren und einzulagern.
Häufigster Grund für pulmonale metastatische Verkalkungen sind die chronische Niereninsuffizienz und/oder ein primärer, sekundärer oder tertiärer Hyperparathyreoidismus von langer Dauer. In Autopsien von Dialysepatienten finden sich metastatische Verkalkungen der Lunge zu 60 - 90%.
Datum
Ersteintrag: 02.01.2006
Update: 10.01.2006